Festival Klang.Körper – 13. Juni 2008, Freitag

Festival Klang.Körper

Beginn 13. Juni 2008, Freitag   (Ganztagstermin)
Ende 15. Juni 2008, Sonntag  
Ort Köln
Kontakt Nora Bauer
Beschreibung Festival für zeitgenössische Musik und Gender

www.klangkoerper-festival.de

“Gender ist was wir tun, nicht was wir sind&.” (Judith Butler)

Zur Gender-Thematik in Klang.Körper
1998 fand das erste Frauenmusikfestival der Bundesrepublik in Köln statt. Festivals wie diesem ist viel zu verdanken, denn sie haben mit Erfolg die Unterrepräsentation von musikschaffenden und musikmachenden Frauen als Ergebnis eines verengenden Rollenklischees kontinuierlich sichtbar gemacht und thematisiert und einer Behebung dieses Mangels den Weg bereitet. 2008 findet zum ersten Mal ein Gender-Musik-Festival statt: Klang.Körper. Zehn Jahre später muss es nämlich nicht mehr nur darum gehen, zu demonstrieren, dass Frauen tatsächlich komponieren oder ein Instrument spielen können. Gender ist kein frauenspezifisches Anliegen. Der Blick erfasst alle gesellschaftlichen Rollenkonstruktionen, männliche und weibliche und die Erfahrung, dass Biologie und Rolle nur selten übereinstimmen. Die Einengungen, Grenzen und Normen, die Aufteilung in soft skills und war skills, mit denen diese Rollenkonstruktionen einhergehen – dieses in den Diskurs zu stellen, ist das Anliegen des Gender-Festivals Klang.Körper.

Zur Idee von Klang.Körper
Köln hat schon seit den 50er Jahren eine große Tradition im Zusammenhang mit zeitgenössischer Musik. Es mangelt aber bis heute am alltäglichen Umgang mit ihr. Unsere Hörgewohnheiten richten sich seit der Wiederaufführung der Bachschen Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn-Bartholdy 1829 mehr an die Aufführung historischer Stücke, nicht, wie bis dahin üblich an zeitgenössische Werke. Von den Aufführungen so genannter ‘Neuer Musik’ fühlt heute sich immer noch hauptsächlich ein ‘wissendes’ Fachpublikum angesprochen. Die Landschaft der zeitgenössischen Musik (nicht nur) in Köln scheint zu verarmen, weil der Austausch mit anderen überregionalen Musikschaffenden und Ensembles für zeitgenössische Musik so selten und nur in speziellen Konzerten (WDR, DLF) stattfindet. Klang.Körper möchte die regionale, bundesweite und internationale Vielfalt der zeitgenössischen Musik durch seine dreitägige Präsenz in Köln stärken. Mit seiner Festival- Form, in der sich das ungewohnte Hörerlebnis als Event für die verschiedensten Publikumsschichten öffnet, möchte Klang.Körper mit der Stadt in einen Diskurs treten, ihre Bewohner und Besucher ansprechen, und zeitgenössische Musik wieder für alle zur spannenden Erfahrung im Alltag werden lassen.

Zum Konzert-Programm von Klang.Körper
Bei der Auswahl der Komponistinnen und Komponisten wurde nach Persönlichkeiten gesucht, die sich in ihrem bisherigen musikalischen Schaffen mit der Gender-Thematik auf vielschichtige Weise befasst haben, deren Name also als ‘Programm’ zu verstehen ist. Jede zu Klang.Körper eingeladene Komponistin und jeder Komponist erhielten ihren Kompositionsauftrag mit einer Bindung an die Auseinandersetzung mit Identität und Rollenkonstruktion: das Gender-Themenfeld – ohne dass es sich im Hören konkret ablesen ließe. Dennoch ist diese Auseinandersetzung aber auf wunderbare Weise in allen Werken spürbar. Im Rahmen von Klang.Körper wurden Jin-Ah Ahn, Carola Bauckholt, Gloria Coates, Karin Haußmann, Ulla Oster und Caspar Johannes Walter mit Kompositionen beauftragt. Zudem wird ein Stück von Kilian Schwoon zur Uraufführung kommen. Außerdem wird es Werke von Dorothee Haddenbruch, Sven Hahne, Jamilia Jazylbekova, Matthias Muche, Rolf Riehm und Franziska Windisch zu hören geben.

Zur Struktur von Klang.Körper
Mit einem Vorlauf von drei Jahren hat sich das Festival Klang.Körper in seiner Struktur immer weiter verdichtet. Dabei war der Ansatz ein ganz pragmatischer: bedeutende Kölner Institutionen, Hochschulen und Universität wurden gefragt, ob sie im Rahmen des Festivals ein eigenes Projekt im Zusammenhang mit zeitgenössischer Musik und Gender realisieren möchten. So besteht Klang.Körper aus dem Dialog und der aktiven Beteiligung seiner 12 Kooperationspartner: Deutschlandfunk, Englisches Seminar an der Universität zu Köln, Frau Musica (nova), GEDOK, Hochschule für Musik Köln, Köln International School of Design, Kunsthochschule für Medien Köln, Museum für Angewandte Kunst, Oper der Stadt Köln, Rheinische Musikschule der Stadt Köln, Stadtgarten, Westdeutscher Rundfunk Köln.

Klang.Körper als Event
Durch die Wiederholung aller Konzertereignisse zu verschiedenen Tageszeiten wird den BesucherInnen eine eigene Programmabfolge ermöglicht. Shuttle-Busse zwischen den Veranstaltungsorten bieten allen BesucherInnen schnellsten Transport.

Wir danken unseren Förderern und Sponsoren
Kunststiftung NRW, SK-Stiftung Kultur, dem Ministerpräsidenten des Landes NRW, dem Landesmusikrat NRW e.V., dem NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) und der Stadt Köln für die Unterstützung.”

Nora Bauer, www.klangkoerper-festival.de

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