Hart erkämpft – heute oft verschenkt? – 11. April 2008, Freitag

Hart erkämpft – heute oft verschenkt?

Beginn 11. April 2008, Freitag   18:00 Uhr    
Ende 11. April 2008, Freitag   20:00 Uhr    
Ort VHS-Studienhaus am Neumarkt
Kontakt Mary Devery
Beschreibung Diskussion über Chancen der Frauenpolitik

Wer weiß noch, dass vor 100 Jahren in Preußen endlich die letzten gesetzlichen Barrieren fielen, die Frauen politische Aktivitäten verboten?

Erst das lang umkämpfte neue Vereins- und Versammlungsgesetz vom April 1908 befreite die Frauen von der politischen Arbeit im Untergrund. Es ist heute unvorstellbar, mit welchen Schikanen Frauen konfrontiert waren, wenn sie in der Öffentlichkeit auftreten wollten. In Köln ereignete sich z. B. im September 1902 im Kasinosaal ein solcher Skandal: Helene Simon, eine renommierte Sozialreformerin, sollte einen Vortrag zum Frauenarbeitsschutz halten, da sie dazu die kompetenteste Person war. Dem aber stand das preußische Vereins- und Versammlungsgesetz im Wege. So musste sie ohnmächtig zusehen, wie ein Mann – der nicht auf diesem Gebiet spezialisiert war – ihren Vortrag vorlas, während ihr ein Maulkorb verpasste wurde. Sie stand zum Schweigen verdammt hinter einer Barriere. Dieser Fall brachte viele weibliche Gemüter auch außerhalb Kölns zum Handeln.

Anlass für einen Rückblick! “Hart erkämpft – heute oft verschenkt?” – unter diesem Motto veranstaltet der Kölner Frauengeschichtsverein in Kooperation mit “Europe direct” eine Podiumsdiskussion über Chancen und Grenzen der Frauenpolitik.

Haben Frauen heute überhaupt noch Lust auf Politik? Und wenn ja, mit den politischen Parteien oder außerhalb? Weiter wird ein Blick auf die skandinavischen Länder geworfen, in denen Frauen in politischen und wirtschaftlichen Gremien besser vertreten sind als in Deutschland. Was können wir von diesen Ländern lernen?

Es diskutieren Lale Akgün, Marlies Bredehorst und Gisela Manderla (von den Parteien), Ingrid Bischofs (attac) und Maria Grote (FrauenForum). Der Frauengeschichtsverein berichtet über die historische Situation, Gesine Fuchs über Skandinavien.

Das Programm:

Kurzvorträge mit Bildern
Irene Franken: Vereinsgesetz 1902 bzw. 1908
Bettina Bab: Frauenwahlrecht 1918

Kurzinformation
Gesine Fuchs: Erfolgreiche Frauenpolitik in Skandinavien (Es wird u.a. ein Blick auf die skandinavischen Länder geworfen, in denen Frauen in politischen und wirtschaftlichen Gremien wesentlich besser vertreten sind als in Deutschland: Was können wir von den nordischen Frauen lernen?)

Podiumsdiskussion
Chancen und Grenzen der Frauenpolitik: Haben Frauen heute überhaupt noch Lust auf Politik? Und wenn ja, mit den politischen Parteien oder außerhalb?

Moderation:
Dr. Inge von Bönninghausen

VeranstalterInnen:
Europe Direct Informationszentrum Köln, www.informationszentrum-europa.de
in Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein

Kontakt:
Tel.: 0221 / 24 82 65, E-Mail:
Tel.: 0221 / 9234017, E-Mail:

Kosten / Anmeldung:
Es fällt kein Kostenbeitrag an.

Veranstaltungsort:
VHS-Studienhaus am Neumarkt, 5. Stock, Josef-Haubrich-Hof 2, 50676 Köln, Lageplan: Google-Map

Turnus