Lesung: Die Trostfrauen – 25. November 2014, Dienstag

Die Hauptfigur in ihrem Roman ist die Chinesin Meian Ling, die für über hunderttausende Frauen steht, die während des Asien-Pazifik-Krieges 1937 bis 1945 vom japanischen Militär verschleppt und zur Prostitution gezwungen wurden. Diese “Trostfrauen” – wie zynischerweise von ihren Peinigern genannt – lebten als Gefangene in “Trostfrauenstationen”, wo sie täglich missbraucht, vergewaltigt und gefoltert wurden. Zu Kriegsende wurden die überlebenden Frauen in ihren Heimatländern stigmatisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die Täter hingegen wurden als Nationalhelden gefeiert und von der japanischen Regierung mit hohen Renten belohnt. Bei den sogenannten Trostfrauen hat sich die japanische Regierung bis heute weder entschuldigt, geschweige denn ihnen eine Entschädigung bezahlt.
Ruth Hallo möchte mit ihrem Roman ein Erinnerungsstück für die Überlebenden schaffen. Sie möchte verhindern, dass das Schicksal der “Trostfrauen” ungesühnt in Vergessenheit gerät, damit diese vielleicht doch noch – wenn auch reichlich spät – Gerechtigkeit erfahren.

Moderation:
Chantal Louis, EMMA-Redakteurin, Journalistin und Buchautorin

VeranstalterInnen:
medica mondiale e.V., in Kooperation mit Literatur in St. Agnes, Katholisches Bildungswerk, Agnesbuchhandlung.

Kosten / Anmeldung:
Eintritt frei.

Veranstaltungsort:
Agneskirche, Neusser Platz 1, 50670 Köln, Lageplan