Ausstieg aus organisierter ritueller Gewalt – organisierte rituelle Gewalt erkennen und verstehen

18. September 2020 (Fr) - 9.30 - 17.00 Uhr

– Tagesseminar –

Menschen, die organisierte, rituelle Gewalt erlebt haben, sind meist schon von Geburt oder frühester Kindheit an der Verfügungsgewalt von Kulten und ähnlichen Gruppierungen ausgesetzt. Sie werden oft Jahrzehnte lang gequält, misshandelt, gefoltert und sexuell missbraucht. Funktionalität, absoluter Gehorsam und totale Geheimhaltung werden durch frühzeitige Trainingsprogramme erzwungen. Oft wird schon von Geburt an gezielt eine Dissoziative Identitätsstruktur (DIS) mit voneinander abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen erzeugt. Dadurch erscheint den Betroffenen der Ausstieg und die Vorstellung eines Lebens außerhalb des Kultes verboten und vollkommen unmöglich.

Wie sehen die Strukturen eines Kultes aus? Was heißt es, in einen Kult hineingeboren zu sein? Was bedeutet rituelle Gewalt? Wie ist der Weg zu sog. Kinderpornografie, Prostitution etc.? Was heißt es, auszusteigen – woraus, warum und wie? Wie entsteht eine DIS und was bedeutet das für den Alltag dieser Menschen? Was wünschen sich Überlebende von Helfer*innen? Welche Wege und Irrwege gibt es in Therapie, Beratung und Begleitung von Betroffenen?

Im Seminar ist zu erfahren, dass ein Ausstieg aus diesen Gruppierungen und ein lebenswertes Leben außerhalb des Kultes durchaus möglich sind. Berührungsängste sollen abgebaut und die Teilnehmenden sollen dazu ermutigt werden, diese Menschen zu unterstützen und zu begleiten. Die Referentin wird von eigenen Erfahrungen und denen anderer Überlebender berichten.

Referentin:
Sabine Weber, Trauma Hilfe Zentrum München e.V., www.thzm.de

Hier ist die Einladung: Tagesseminar Notruf 18.09.2020 (pdf-Datei, 752 KB)

Veranstalterin:
Notruf Köln – Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen – Frauen gegen Gewalt e.V

Ansprechpartnerin:
Irmgard Kopetzky, Tel.: 0221 / 56 20 35, E-Mail: mailbox@notruf-koeln.de

Kosten / Anmeldung:
Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen, Psychiatrie-Einrichtungen und ambulant / stationär betreutem Wohnen, Pflegekräfte, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Rechtsanwält*innen und andere Menschen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Überlebende von organisierter ritueller Gewalt unterstützen.
Kinderbetreuung kann bei Bedarf organisiert werden – bitte rechtzeitig melden!
Kosten: 75 € (inkl. Getränke)
TN-Anzahl: max. 30 Personen, Anmeldung erforderlich.

Veranstaltungsort:
Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln, Lageplan