Bewältigung von transgenerationalen Traumata im Kontext von Krieg und Gewalt

13. Januar 2020 (Mo) - 18.00 - 21.00 Uhr

Unzählige Frauen und Mädchen wurden während des zweiten Weltkriegs vergewaltigt und auch heute wird sexualisierte Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt. Unbearbeitete Traumata der Betroffenen können auch in folgenden Generationen nachwirken. Auf der Podiumsveranstaltung der Katholischen Hochschule NRW und medica mondiale werden Verarbeitungsmechanismen der Betroffenen und ein sensibler Umgang von Sozial- und Gesundheitsfachkräften diskutiert.

Während des Zweiten Weltkrieges waren unzählige Frauen in verschiedenen Ländern von sexualisierter Gewalt betroffen: Jüdische, Romnija- und Sintize-Frauen während ihrer Verfolgung und in den Konzentrationslagern; Frauen, die Widerstand gegen das NS-Regime leisteten; sogenannte „Asoziale“, die nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten; die weibliche Bevölkerung in den von Deutschen besetzten Ländern; deutsche Frauen am Kriegsende, die von alliierten Soldaten vergewaltigt wurden. Das Schicksal dieser Frauen und ihrer Kinder wurde und wird öffentlich meist ignoriert; ihre Erinnerungen werden aus verschiedenen Gründen marginalisiert und tabuisiert.

Mai 2020: 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs – dieser anstehende Gedenktag bietet eine Gelegenheit, diesen Frauen Raum zu geben und ihr Leid anzuerkennen. Das gilt aber auch für Frauen und Mädchen, die heute von sexualisierter Gewalt im Krieg und anderen gewalttätigen Kontexten betroffen sind. Denn immer noch wird sexualisierte Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt und die Betroffenen leiden unter den Auswirkungen, die sie unbearbeitet in Form von transgenerationalen Traumata an ihre Nachkommen „weiterreichen“.

Wie verarbeiten Betroffene diese Ereignisse? Welche Relevanz hat dies heute für Fachkräfte des Sozial- und Gesundheitswesens? Diesen Fragen soll sich bei einer interdisziplinären Podiumsveranstaltung mit Lesung gewidmet werden. Mitwirkende: Martina Böhmer, Dr. Katharina Drexler, Prof. Dr. Dipl.-Psych. Tanja Hoff, medica mondiale Traumafachberaterin Steffi Meyer, Prof. Dr. rer. pol. Angelika Schmidt-Koddenberg.

Hier ist die Einladung: Fachtagung Trauma, 13.01.2020 (pdf-Datei, 2 MB)

Veranstalterinnen:
medica mondiale e.V.
Katholische Hochschule NRW, www.katho-nrw.de

Kosten / Anmeldung:
Zu der Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Eintritt frei.

Veranstaltungsort:
Katholische Hochschule NRW, Wörthstr. 10, 50668 Köln, Lageplan