#DMWk Themenabend “Ausgeblendet” – Frauen im deutschen Film & Fernsehen

26. September 2019 (Do.) - 18:30 - 21:30 Uhr

Zahlen, Fakten, Daten? Eine Studie der Uni Rostock zeigt: Frauen sind im deutschen Film und Fernsehen stark unterrepräsentiert. Darum geht es an diesem Themenabend der Vortragsreihe “Kölner Mediengespräche” des Herbert von Halem Verlags.

Die beiden Medienwissenschaftlerinnen Prof. Dr. Elisabeth Prommer und Dr. Christine Linke von der Uni Rostock haben sich im Auftrag der MaLisa Stiftung der Frage gewidmet, wie Frauen im deutschen Fernsehen repräsentiert werden – und zwar sowohl zahlenmäßig als auch “visuell”. Dabei ist erstmals eine wissenschaftlich belastbare Studie mit dem Titel “Audiovisuelle Diversität“ entstanden, die der Halem Verlag im 2019 erschienenen Buch “Ausgeblendet” vorstellt.

Dass Frauen in Film und Fernsehen kein Abbild der Wirklichkeit sind, ist jeder und jedem irgendwie klar. Die Ergebnisse der Rostocker Studie zeigen es aber Schwarz auf Weiß: Frauen sind im Fernsehen stark unterrepräsentiert. Sie kommen außerdem nicht in den Rollen und der Vielfalt vor, wie es “im echten Leben” der Fall ist. Wer die Studie liest, bemerkt dies besonders am Beispiel der “Expertinnen”: Im echten Leben sind die Hälfte der Richter eben auch Richterinnen, – im Fernsehen sind aber nur 24 Prozent der Rechtsexpertinnen Frauen.
Die Autorin der Studie „Audiovisuelle Diversität“, Prof. Elizabeth Prommer, fragt zurecht: „Warum passiert so wenig in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit? Kann es sein, dass die Bilder, die wir im Fernsehen und im Kino sehen und die vorgeben, die Realität abzubilden, möglicherweise den Fortschritt der Gesellschaft in Fragen der Geschlechterparität aufhalten?“

Aus der Medienwirkungsforschung weiß sie, dass es keine einfachen und linearen Erklärungsmuster für die Wirkung von Nachrichten, Serien oder Filmen auf uns gibt. Nicht das eine Fernsehprogramm macht uns aggressiv, so Prommer, auch unsere politische Meinung wird von einzelnen Formaten weniger beeinflusst, als landläufig vermutet wird: „Es sind vielmehr verschiedene Puzzleteile, die zusammengesetzt die Wirkung der Medien darstellen“.

Dass das so ist, ist auch der Schauspielerin Maria Furtwängler bei ihrer Arbeit aufgefallen und als Gründerin der MaLisa-Stiftung hat sie die Studie initiiert. Sie sagt: „Die Bilder, die uns durch die Medien, insbesondere Film und Fernsehen, vermittelt werden, beeinflussen, was wir für möglich halten. Für mich ist damit auch eine große Verantwortung verbunden. Mich interessieren dabei insbesondere die Geschlechterrollen, die durch die Darstellungen in den Medien vermittelt werden und Einfluss auf unsere Vorstellungswelten – und die unserer Kinder – haben.“

Beim Themenabend “Ausgeblendet” soll mit den Anwesenden und den Autorinnen darüber diskutieren werden, was das Ungleichgewicht bewirkt, das wir in den Medien täglich sehen. Was passiert, wenn wir Frauen ausblenden? Wie beeinflusst das unsere Vorstellung von der Wirklichkeit? Kann es tatsächlich sein, dass die Bilder, die wir im Fernsehen und im Kino sehen und die vorgeben, die Realität abzubilden, möglicherweise den Fortschritt der Gesellschaft in Fragen der Geschlechterparität aufhalten?

Im Anschluss folgt offenes Netzwerken; für Erfrischungen, Snacks und Drinks ist gesorgt.

Programm:
18.30 Uhr Einlass
19.00 Uhr Begrüßung durch Herrn von Halem und die #DMWk
19.10 Uhr #DMW stellen sich vor
19.20 Uhr Kurzvorstellung der Autorinnen und des Themas durch den Verlagsleiter, Herbert von Halem
19.30 Uhr Vortrag der Wissenschaftlerinnen und Vorstellung der Studie und der wichtigsten Erkenntnisse

ab ca. 20.15 Uhr Podiumsdiskussion und Fragen aus dem Publikum mit den Referentinnen und Cornelia Köhler von WIFT – Women in Fim and Television, www.wiftg.de.

ca. 21:00 Uhr Ende des offiziellen Teils, Ausklang mit Snacks und Drinks und Gelegenheiten für Einzelgespräche.

Veranstalterinnen:
Digital Media Women e.V. – Quartier Köln, www.digitalmediawomen.de
Herbert von Halem Verlag, www.halem-verlag.de

Ansprechpartnerin:
Sonja Theile-Ochel, Quartiersleitung, E-Mail: info@digitalmediawomen.de

Kosten / Anmeldung:
Anmeldung über www.eventbrite.de. Kostenbeitrag: 8,50 €, 5 € für Fördermitglieder.

Veranstaltungsort:
Herbert von Halem Verlag, Schanzenstr. 22, 51063 Köln, Lageplan