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medica mondiale ist eine in Deutschland ansässige internationale Frauenrechts- und Hilfsorganisation, die sich seit 1993 für Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten einsetzt. Dabei versteht sich die Organisation als Anwältin für die Rechte und Interessen von Frauen, die sexualisierte Kriegsgewalt überlebt haben. medica mondiale unterstützt und fördert die Frauen ungeachtet ihrer politischen, ethnischen und religiösen Zugehörigkeit.Nach wie vor werden Frauen und Mädchen in kriegerischen Auseinandersetzungen vergewaltigt und als „natürliche“ Kriegsbeute von Männern betrachtet. Gemeinsam mit Frauen aus der ganzen Welt setzt sich medica mondiale dafür ein, dass Frauen in Würde und selbst bestimmt leben können.
medica mondiale bietet Frauen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben:
- lebensnotwendige medizinische Behandlung,
- psychosoziale Beratung,
- rechtliche Unterstützung,
- Programme zur Einkommensförderung.
Gleichzeitig setzt sich medica mondiale politisch für die Rechte von Frauen ein und macht öffentlich auf die Verbrechen und die zerstörerischen Folgen für Frauen und Gesellschaften aufmerksam.
Derzeit ist medica mondiale in neun Ländern tätig – in Afghanistan, Kosova und Liberia mit eigenen Frauentherapiezentren. In anderen Regionen, in denen medica mondiale nicht mit eigenen Projektzentren vertreten ist, fördert sie in Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen Projekte vor Ort.
Beispiele des Engagements:
- Zehntausende Frauen hat medica mondiale bislang im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina und Albanien untersucht und behandelt.
- Über 1200 Frauen konnten in Afghanistan seit 2004 psychosozial beraten werden.
- Die Anwältinnen von medica mondiale konnten für mehr als 2000 inhaftierte Frauen einen Freispruch oder ein deutlich geringeres Strafmaß erreichen.
- In Liberia erhielten seit 2007 rund 180 vergewaltigte Frauen psychosoziale Beratung.
- 2009 wurde in Liberia ein Frauenzentrum gebaut und der Betrieb aufgenommen mit Beratung, Unterstützung und Aufklärung.
- Bislang hat die kongolesische Frauenrechtsorganisation PAIF (Promotion et Appui aux Initiatives Féminines), seit 2004 Partnerorganisation von medica mondiale, 785 Überlebende sexualisierter Gewalt medizinisch versorgt.
Fortbildungen und Themenabende
Seit Mai 2009 bietet medica mondiale ein eigenes Fortbildungsprogramm in Deutschland zum Thema Kriegsgewalt und Trauma an. In einführenden und vertiefenden Workshops möchte medica mondiale die Kompetenz all jener erweitern, die in ihrem Arbeitsfeld oder ehrenamtlichem Engagement mit traumatisierten Frauen und Mädchen aus Kriegs- und Krisengebieten zu tun haben – sei es vor Ort oder in Deutschland. In den Fortbildungen berichten die Trainerinnen auch von ihrer praktischen Arbeit bei medica mondiale. Darüber hinaus werden länderbezogene Film- und Themenabende angeboten.
medica mondiale e.V.
Hülchrather Str. 4
50670 Köln, Lageplan
Tel.: 0221 / 931 89 80
Fax: 0221 / 931 89 81
E-Mail: info@medicamondiale.org
Verein
medica mondiale ist ein gemeinnütziger Verein und finanziert sich vorwiegend aus Spenden sowie aus Mitteln und Zuwendungen öffentlicher und nicht-staatlicher GeldgeberInnen. Spenden sind eine der wichtigsten Einnahmequellen. Wer spenden möchte, legt fest, wohin die Spende gehen soll – in ein bevorzugtes Projekt als zweckgebundene Spende oder als freie Spende dorthin, wo sie am dringendsten benötigt wird. In der DR Kongo reichen 25 Euro für eine lebensrettende Operation, in Afghanistan kann medica mondiale mit 50 Euro einer vergewaltigten Frau eine dreimonatige psychosoziale Betreuung finanzieren, für 100 Euro kann die Organisation einer Kriegswitwe in Kosova eine Kuh als Basis für ihre Arbeit als Bäuerin zur Verfügung stellen. Die Liste der Aufgaben ist lang – jede Spende ist ein Baustein für die Zukunft.
medica mondiale geht zurück auf die Initiative der Gynäkologin Dr. Monika Hauser. 1993 gründete sie noch während des Krieges in Zentralbosnien gemeinsam mit bosnischen Fachfrauen das Frauentherapiezentrum Medica Zenica. Aus diesem Engagement entstand der Verein medica mondiale e.V. in Köln. 2008 erhielt Monika Hauser den Alternativen Nobelpreis (www.rightlivelihood.org)
Im Kölner Büro sorgen 35 Mitarbeiterinnen von medica mondiale dafür, dass Projekte durchgeführt, die Öffentlichkeit informiert und SpenderInnen betreut werden. Von der Kölner Geschäftsstelle aus entwickelt medica mondiale ihr bewährtes Konzept zur Arbeit mit kriegstraumatisierten Frauen und Mädchen kontinuierlich weiter. Ein ständig wachsender Kreis von deutschen und ausländischen Fachfrauen ist daran beteiligt. In den Auslandsprojekten von medica mondiale arbeiten derzeit rund 100 lokale MitarbeiterInnen.
medica mondiale lehnt jede Art von Nationalismus und Fundamentalismus ab und versteht sich als Teil der internationalen Frauenbewegung.
medica mondiale e.V. ist u.a. in folgender Frauenorganisation Mitglied:
- Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen (AKF)
- Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen“, www.stadt-koeln.de/arbeitskreis-gegen-gewalt
Dazu auch im Internet: