Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen

Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen

Die Kraft der organisierten Frauen zu bündeln und so Fraueninteressen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Geltung zu verschaffen, ist das Ziel des Arbeitskreises Kölner Frauenvereinigungen (AKF) seit seiner Gründung vor mehr als 100 Jahren.

Mehr als 50 Frauenorganisationen, die tausende Kölnerinnen zu ihren Mitgliedern zählen, sind im AKF zusammengeschlossen, darunter Berufsverbände, Unternehmerinnenverbände, sozial tätige Verbände, Frauen in Gewerkschaften, Parteien, Religionsgemeinschaften, Frauen in Kunst und Kultur, autonome Frauengruppen u.v.m. Überparteilich und überkonfessionell bildet der AKF im ständigen Austausch mit seinen Mitgliedsvereinigungen einen starken Kölner Dachverband zu frauenrelevanten Themen. Durch gemeinsames Handeln stärkt er die Position der Mitgliedsorganisationen und fördert die Verwirklichung gemeinsamer Ziele. Dabei macht gerade die Unterschiedlichkeit seiner Mitgliedsorganisationen seine Stärke aus.

Gegründet wurde der AKF 1909 als “Verband Kölner Frauenvereine”. Ziel des Zusammenschlusses ist damals wie heute die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Frau.

Aktivitäten

Die Arbeit des AKF wird von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern der Mitgliedsorganisationen getragen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten gehört:

  • Begleitung des Ratsausschusses ‚Gleichstellung von Frauen und Männern‘ (wurde im Dezember 2020 eingerichtet, der AKF Köln hat sich im Rahmen einer Initiative seit 2008 dafür eingesetzt)
  • Organisation des Netzwerk- und Info-Marktes Kölner Frauenorganisationen bei der  zentralen Veranstaltung mit der Stadt Köln zum Internationalen Frauentag
  • Frauenpolitische Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl
  • Mitgliederversammlung im Frühjahr mit anschließender öffentlicher Veranstaltung
  • Themenbezogene, für alle Kölner Frauenorganisationen offene “Herbsttreffen”
Kontakt

Dr. Marita Alami, Setllv. Vorsitzende
Balthasarstr. 51, 50670 Köln
Tel.: 0221 / 1397550
E-Mail: info@akf-koeln.de

Mitglieder des Vorstandes:

Barbara von der Mark, Vorsitzende, BPW Germany e.V., Club Köln
Eva Pohl, Stellv. Vorsitzende, DGB Stadtfrauenausschuss
Eliana Moravia, Stellv. Vorsitzende, Femme Total e.V.
Dr. Marita Alami, Schriftführerin, FrauenForum KölnAgenda
Christel Tomson, Schatzmeisterin, GEDOK Köln e.V.
Heidi Esser, Beisitzerin, Internationaler Lyceum Club Köln e.V.
Monika Möller, Beisitzerin, SPD Frauen Köln
Amila Radoch-Hamzic, Beisitzerin, Liberale Frauen Köln
Brigitte Schäfer, Beisitzerin, Beginen Köln e.V.
Berit Schallner, Beisitzerin, FrauenMediaTurm – Feministisches Archiv und Bibliothek
Beate Wirth-Weigelt, Beisitzerin, CDU Frauen Union Köln

Vernetzung

Der Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen ist Gründungsmitglied des KölnAgenda e.V., www.koelnagenda.de

Der Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen ist in folgenden Frauenorganisationen Mitglied:

Im Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen (AKF) sind folgende Frauenorganisationen Mitglied:

Infos zur Mitgliedschaft: www.akf-koeln.de

Geschichte

Der “Verband Kölner Frauenvereine” war über seinen Landesverband Mitglied im “Bund Deutscher Frauenvereine”, der 1894 gegründet worden war, die meisten Frauenorganisationen umfasste und an seiner Spitze die bedeutendsten Führungspersönlichkeiten der damaligen Frauenbewegung in Deutschland versammelte.

Die ersten Kölner Frauenorganisationen, die sich zusammengeschlossen hatten, waren

  • der Allgemeine Deutsche Frauenverein, später Deutscher Staatsbürgerinnenverband,
  • der Armenpflegerinnenverband,
  • der Frauenstimmrechtsverband Westdeutschland,
  • der Frauenverein gegen Missbrauch geistiger Getränke,
  • die Gesellschaft Diskussion,
  • die Gewerkschaft der Heimarbeiterinnen,
  • der Kaufmännische Verband weiblicher Angestellter,
  • der Kölner Frauen-Klub, heute Internationaler Lyceum Club Köln,
  • der Kölner Frauen-Fortbildungsverein,
  • der Kölner Hausfrauenbund
  • der Kölner Lehrerinnenverein,
  • der Kölner Verein Frauenstudium, vormals Mädchengymnasium (Mathilde von Mevissen),
  • der Kölner Verein weiblicher Angestellter (Elisabeth von Mumm),
  • der Preußische Landesverein für Frauenstimmrecht,
  • der Preußische Volksschullehrerinnenverein für Köln und Umgebung,
  • der Verein für neue Frauenkleidung und Frauenkultur, heute Deutscher Verband Frau und Kultur, www.verband-frau-und-kultur.de,
  • der Verein Kölner Fachschullehrerinnen,
  • die Vereinigung Rechtschutzstelle für Frauen (Luise Wenzel).

Eine gute Kooperation bestand mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (Katholischer Deutscher Frauenbund) dem Evangelischen Frauenverein, dem Israelitischen Frauenbund und den sozialistischen Frauen.

1918 wurde der “Verband Kölner Frauenvereine” in “Stadtverband Kölner Frauenvereine” umbenannt. Den Vorsitz hatten bis 1933 inne Else Falk und Alice Neven DuMont. Mit der Republikgründung hatten die Frauen auch das Wahlrecht erhalten. Daher gehörte zu den Hauptaufgaben des Stadtverbandes die politische Aktivierung der Frauen.

Aber auch die Not der Nachkriegsjahre ließ den Stadtverband handeln. Seine Wohltätigkeitsaktivitäten gipfelten in der Gründung des Kölner “Vereins fünfter Wohlfahrtsverband”. Vorsitz und Geschäftsführung wurden von den Aktiven des “Stadtverbandes Kölner Frauenvereine” geleistet. Der Verband fasste 21 parteipolitisch und konfessionell unabhängige, gemeinnützige Vereine zusammen. Der “Fünfte Wohlfahrtsverband” entstand nach 1945 neu als Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, www.paritaet.org.

Ab 1925 erschien das “Nachrichtenblatt des Stadtverbandes Kölner Frauenvereine” als regelmäßige Wochenbeilage des Kölner Stadt-Anzeigers, die auch von Nicht-Abonnentinnen gegen eine geringe Gebühr erworben werden konnte.

Gegen das Anwachsen der Nationalsozialisten nahm der Stadtverband frühzeitig eindeutig Stellung. So veröffentlichte er 1930 einen Wahlaufruf des Bundes Deutscher Frauenvereine, der mit den Worten schloss: “Frauen, Euer Staatsbürgerrecht verpflichtet Euch. Ihr seid die Mehrheit der Wähler. In Eurer Hand liegt das Schicksal des deutschen Volkes.”

Bis zu seiner Auflösung 1933 arbeitete der Stadtverband unermüdlich weiter auf den Gebieten: Mitwirkung bei der Linderung der Not, Erhaltung der Frauenrechte und Aufrufe an die Frauen, demokratische Parteien zu wählen.

1949/50 bildete sich anlässlich der gemeinsamen Ausrichtung eines zweitägigen Frauenkongresses zur 1900-Jahr-Feier der Stadt Köln ein lockerer Zusammenschluss Kölner Frauenverbände. Gleich im nächsten Jahr richtete er auch die Ausstellung “Die Welt der Frau” von Juni bis August 1951 im Kölner Messegelände im Rahmen einer großen Gesundheitsausstellung aus. Mit einer medienwirksamen “Frauenwoche” sorgten die Frauenverbände dafür, dass Themen der Frauenbewegung wahrgenommen wurden.

In den Folgejahren wurde der Arbeitskreis durch eine gemeinsame Geschäftsführerin fortgeführt, bis er sich 1967 unter dem Namen “Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen” eine festere Form mit Satzung und gewähltem Vorstand gab.

Wie es weiterging: historie.akf.koeln

Quellen: Der Stadtverband Kölner Frauenvereine. Ein Kapitel Frauenbewegung und Zeitgeschichte von 1909 – 1933. Köln 1983. Sowie: Bericht über die Anfänge des Arbeitskreises Kölner Frauenvereinigungen, Köln 1990. Beide: Rosemarie Ellscheid.

Dazu auch im Internet: